Als sich der Fototaschenhersteller Anfang des Jahres 2014 unter den Schutz von Chapter 11 geflüchtet hatte, bestand die Hoffnung, dass man über eine Restrukturierung wieder erstarkt auf den Markt zurückfinden werde. Die Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Die Rechte gingen an Gura Gear:
Die Veränderungen im Fotohandel, die in den USA beispielsweise zur Aufgabe zahlreicher stationärer Fotohändler geführt haben, hatten den 1977 gegründeten Fototaschenhersteller Tamrac im Januar 2014 in die Knie gezwungen.
In der vergangenen Woche ist mit der Versteigerung der verbliebenen Unternehmenswerte das angestrebte Rettungskonzept gescheitert. Die Verwaltung in Chatsworth, Kalifornien, wird aufgelöst und die Fertigung in den Gebäuden, die noch den Tamrac-Gründern gehören, offensichtlich beendet. Wie Michael Gottfried, der Insolvenzverwalter von Tamrac, auf Anfrage mitteilte, hat das zuständige Insolvenzgericht den Verkauf praktisch aller Vermögenswerte von Tamrac an Gura Gear bestätigt. Bieter aus dem Kreis der weltweiten Tamrac-Importeure kamen nicht zum Zuge. Nach Informationen des Insolvenzverwalters will Gura Gear die Liegenschaften in Kalifornien übergangsweise mieten und einige der bisherigen Mitarbeiter einstellen, um die Übersiedlung von Tamrac nach Ogden, dem Firmensitz von Gura Gear in Utah, sicherzustellen. Wie lange dies dauern kann, wer nicht zu erfahren.
Gura Gear, LLC teilte in einer Pressemeldung vom 18. Juni mit, dass man die Marke Tamrac und die Vermögenswerte der Tamrac, Inc. erworben habe. Tamrac werde normal weiterarbeiten bis der Verkauf gegen Ende Juni abgewickelt ist. Dann wolle man Tamracs Vermögenswerte vollständig nach Ogden verlagern und die dortigen Kapazitäten ausbauen. Gura Gear hofft mit der Übernahme offensichtlich auch die weltweiten Vertriebsstrukturen von Tamrac übernehmen zu können. Ob und wie das Produktsortiment von Tamrac weitergeführt wird, dazu war keine Information zu erhalten.
(Christoph Jehle)
In den letzten Jahren
war Tamrac einfach viel zu teuer im Vergleich zu der inzwischen in Design- und Ausstattung aufgeholten Konkurenz. Aber vor vielen Jahren war das mal einer der optimalen Tascheproduzenten.
So ist es.
[quote=Gast]war Tamrac einfach viel zu teuer im Vergleich zu der inzwischen in Design- und Ausstattung aufgeholten Konkurenz. Aber vor vielen Jahren war das mal einer der optimalen Tascheproduzenten.[/quote]
Nicht nur zu teuer, sondern auch die Qualität hat sich dank “Made in China” rasant verschlechtert.
Bei meinem Tamrac Rucksack http://hapa.tamrac.com/5786.htm war bereits nach 6 Wochen die Antirutsch-Beschichtung der Tragegurte durchgescheuert. Abgesehen davon war die Ergonomie eine Katastrophe.
Ogden.
[quote=photoscala]Nach Informationen des Insolvenzverwalters will Gura Gear die … Übersiedlung von Tamrac nach Ogden, dem Firmensitz von Gura Gear in Utah …[/quote]
Nehme das mal zum Anlass, nach Jahren wieder mal “Ogdens’ Nut Gone Flake” aufzulegen.
Zu Lebzeiten hätte ich das für Tamrac eh nicht getan.
Schade.
Wieder ein sehr guter Hersteller weniger. Die Tamrac Pro 12 ist eine wunderbare, extrem solide und gut durchdachte Tasche, die schon seit 6 oder 7 Jahren mit mir durch die Welt geht. Mit Inhalt 16 kg, von Wüstenklima bis Arktis, nie geschont.
Aber immerhin – es gibt noch ein paar Exemplare davon. Zu teuer finde ich die Tasche für die Qualität überhaupt nicht. Jetzt überlege ich, ob ich mir noch eine zweite für mein MF-System besorge…
Schade drum..
in den 80er Jahren war Tamrac eine der führenden Marken im Bereich der Fototaschen. Deutlich besser als LowePro. Und die Produkte der deutschen Hersteller (Cullmann, Rowi, Hama, etc.) konnte man vergessen. Mithalten konnte da nur noch Tenba. Tamrac und Tenba waren aber “schweineteuer”. Dafür aber “made in USA”. Und das merkte man auch an der Qualität – im positiven Sinne.
Noch heute sind meine Taschen von Tamrac und Tenba “einsatzfähig”. Allerdings sind sie nicht mehr für das moderne Equipement geeignet. Deshalb greife ich gerne auf die aktuellen Modelle (LowePro) zu.
Heute werden leider fast alle Fototaschen in China gefertigt. Das hat die Preise der ehemaligen Nobelmarken deutlich gesenkt, manchmal aber auch deren Qualität.
Die Qualität hat nachgelassen…
Vor etwa 10 Jahren habe ich mir mehrere Tamrac-Taschen gekauft. Diese sind auch heute noch wie neu nach vielen Einsätzen in rauher Umgebung.
Vor 2 Jahren habe ich mir mehrere kleine Tamrac-Taschen für Systemkameras (“Braune Serie”) gekauft. Die Qualität der Gurte und die Abriebfestigkeit des Materials lassen sehr zu wünschen übrig und fallen selbst gegen relativ billige Taschen (Mantona, Cullmann, Bilora,…) ab.
Es ist schade…
Die Tamrac-Taschen bieten sehr viele durchdachte Details und Zubehör.
Eine Tenba-Tasche aus den 70er Jahren sieht dagegen noch wie neu aus.
verdienter Untergang
Tamrac hatte in den letzten Jahren absolut NICHTS im programm, das am preisgünstigen Ende gegen LowePro und Kata und am hochwertigen Ende gegen ThinkTank Photo und Gura Gear auch nur im Entferntesten M´mithalten konnte.
Altbackenes Design und Raumaufteilung vom Übelsten. Schulterkiller-Taschen für tonnenschwere Spiegelklatscher-Ausrüstungen. Nichts wie meine fantastische ThinkTak Retrospective 20 mit der endluich eine DSLR mit angeflanschtem 70-200/2.8 in einem kompakten Paket transportieren kann. Nichts im Vergleich zum fantastischen gura gear Bataflae 32. Nichts, was mit den frechen und pfiffigen Crumpler-Teilen wenigstens optisch mithalten konnte. Und nichts, was meiner 20 Euro Lowepro Dashpoint 30 entspricht, mit der ich die kleine EOS-M samt Kitzoom und 22/2.0 pancake billig und kompakt an meinen Gürtel oder Rucksackgurt hänge … dank durchdachter, vertikal und horzizontal nutzbarer Befestigung.
Vor jedem Kauf habe ich das am Markt Angebotene angesehen. Tamrac war jedesmal nur … alt, hässlich, made-in-China-bbillig und völlig unpraktisch.
Tamrac hat niochts geliefert, was meinen Wünschen auch nur annähernd entsprochen hat und das war ihr Untergang. Wenn ich bei einer Firma im gesamten Sortiment nichts finde, dann lebt sie erfahrungsgemäss meist nicht mehr lange. 🙂
für die vielen anonymen Taschoholiker