Wie Sihl mitteilt, wurden jetzt drei Masterclass-Papiere nach ISO 9706 zertifiziert, was eine besonders hohe Alterungsbeständigkeit garantieren soll:
Laut Sihl wurde die Alterungsbeständigkeit nach ISO 9706 jetzt von der Fogra (Forschungsgesellschaft Druck e.V.) für folgende Sihl-Masterclass-Papiere zertifiziert:
• Satin Baryta Paper 290 (4848)
• Smooth Matt Cotton Paper 320 (4852)
• Textured Matt Cotton Paper 320 (4853)
Den Papieren wird damit bescheinigt, dass sie eine definierte Festigkeit und einen minimalen Gehalt an säurehaltigen sowie oxidierbaren Substanzen besitzen sowie einen optimalen pH-Wert aufweisen, was wiederum garantieren soll, dass Ausdrucke auch nach langer Zeit unverändert erscheinen und sich nicht zersetzen. Das genannten Sihl-Papier sind in Deutschland bei der Sihl Direct GmbH erhältlich.
Da die Beständigkeit und Archivierbarkeit von Tintenstrahldrucken auch von der Art der verwendeten Tinten abhängt, empfiehlt Sihl für beste Haltbarkeit den Druck mit Pigmenttinten. Wobei angefügt sei, dass letztlich natürlich auch die Austell- respektive Archivierungsbedingungen Einfluss auf die Haltbarkeit haben.
Siehe auch: Die Papiernormen DIN 6738 und DIN EN ISO 9706 im Vergleich
(thoMas)
Empfindliche, moderne Papiere
Na, dass wäre alles wunderbar, wenn da nicht ein paar andere Nachteile zu wirklich haltbaren Papieren (nämlich die aus der Dunkelkammer) wären:
Die gummiartige Obefläche ist bei fast allen Papieren für Tintenstrahldrucker höst empfindlich. Einmal mit dem Finger drüberstreichen und man hat wundervolle Mikrokratzer im Bild.
Weiße/helle Stellen im Bild weisen oft weniger Glanz auf als dunkle/dichte Stellen. Die Hersteller müssen sich noch anstrengen, wenn Sie wirklich die Qualität von Ilford oder Adox s/w Papieren erreichen wollen.
bei fast allen … oft …
Eben wegen solcher Vorurteile und Verallgemeinerungen gibt’s die Untersuchung und ggf. das Fogra Zertifikat.
Gast schrieb:
(nämlich
[quote=Gast] (nämlich die aus der Dunkelkammer)[/quote]
Naja, da kann man wohl auch drüber streiten.
PE-Papieren: nach ca. 15 Jahren fing die Oberfläche an zu reißen.
Barytpaiere: Da muss man erst mal einen beschädigungsfreien Hochglanz hinbekommen. Und wenn es dann mal gelang, waren die Bilder saumäßig empfindlich.
Cibachrome: Das einzig wirklich haltbare “Papier”, auch nach 40 Jahren unverändert. Aber in der Entwicklung nicht unproblematisch, vom Umweltschutz ganz zu schweigen…
Da finde ich Tintenstrahldruck deutlich einfacher und unempfindlicher. Haltbarkeit: schau mer mal, dann seng ma scho…. 🙂
uncas
Politiker sind wie Planeten. In der Opposition strahlen sie am hellsten…
Unsinn!
[quote=Gast]Na, dass wäre alles wunderbar, wenn da nicht ein paar andere Nachteile zu wirklich haltbaren Papieren (nämlich die aus der Dunkelkammer) wären:
Die gummiartige Obefläche ist bei fast allen Papieren für Tintenstrahldrucker höst empfindlich. Einmal mit dem Finger drüberstreichen und man hat wundervolle Mikrokratzer im Bild.
Weiße/helle Stellen im Bild weisen oft weniger Glanz auf als dunkle/dichte Stellen. Die Hersteller müssen sich noch anstrengen, wenn Sie wirklich die Qualität von Ilford oder Adox s/w Papieren erreichen wollen.[/quote]
Auch wenn’s beliebt ist, so einen Unsinn zu verbreiten: Papiere aus der Duka sind und waren nie sonderlich haltbar. Einzige Ausnahme sind hier sehr gründlich gewässerte und evtl. noch selen- oder gold-getonte und anschließend luftgetrocknete Baryt-Abzüge auf wirklich säure- und aufhellerfreiem Papier. Letztere Kriterien erfüllt übrigen nur der kleinste Teil aller Baryt-Papiere wirklich. Und Baryt gibt’s nur in schwarzweiss! Wer Farbe will, sieht mit den gängigen PE-Papieren und dazugehörigen Prozessen “alt” aus. Ausnahem: Chibachrome resp. Ilfochrome für Abzüge vom Dia. Die waren allerdings selbst in der guten alten Zeit eher die Ausnahme. Sprechen Sie mal mit einem Museums-Kurator über C-Prints aus den 70er und 80er Jahren. Der wird Ihnen so einiges Erzählen können.
Der Rest in Ihrem Beitrag ist ebenfalls Unsinnig und zeugt entweder von Unkenntis oder Unvermögen. Eins klappt nämlich auch bei Pigment-Prints aus dem Drucker nicht – Knöpfchen drücken und fertig. Man muss schon wissen, was man tut.
Empfindlichkeit der digitalen Emulsion
Nein, nicht streiten, allenfalls diskutieren. Ich besitze PE Papiere aus der Dunkelkammer von Ilford, die schon über 20 Jahre alt sind und keine Beschädigungen aufweisen.
Und Hochglanz bei Barytpapieren ist kein *muss*. Bei Tintenstahldruckerpapieren auf Baryt Basis ist Hochglanz ein Wunschdenken. Aber auch hier: Ein auf Hochglanz angefertigter Barytabzug aus der Dunkelkammer ist weitaus unempfindlicher als ein Druck auf Barytpapier.
Das kann jeder selbst prüfen: Man nehme jeweils ein Blatt der jeweiligen Gattung und teste selbst die gegebene Empfindlichkeit der Emulsion… (vorher vielleicht die pixelzählerische Scheuklappe abnehmen)
Unter Dauer-Sonnenlicht ohne UV-Schutz…
…verblasst auch das “ewig” haltende Cibachrome. ZEB-Chromira-LED-Print hält die Farben(ausser leichte Rotverblassung) erstaunlich gut. Vergleichsdoppel vorhanden.
Unsinn
Jetzt stellt sich mir die Frage wer Unsinn erzählt: Ich bin im Besitz vieler Abzüge aus der DuKa die einen Jahresstempel von 189x auf der Rückseite haben. Viele dieser Bilder sehen aus, als wären sie soeben in der DuKa auf vintage Papier abgezogen worden. Eine Tonung schließe ich bei diesen sehr alten Abzügen jedoch aus. Und dennoch sind diese Bilder über 100 Jahre alt.
Bei Farbe gebe ich Ihnen jedoch Recht, hier ist die Symbiose aus Barytpapier und Tintenstrahldrucker viel Wert, weil eine andere Möglichkeit Farbe auf Barytpapier zu vergrößern nicht existiert.
Der Rest meines Beitrags ist nicht Unsinn, sondern faktisch gegeben. Und das kann jeder testen, der sowohl digital als auch analog Arbeitet: Man nehme jeweils einen Abzug aus beiden Welten und prüft selbst die Empfindlichkeit! Warum gibt es im 21. Jahrhundert Protective Sprays um die Oberflächen zu schützen? Nehmen Sie aktuelles mattes Papier für Tintenstrahldrucker und fahren sie leicht mit dem Finger über eine dunkle Stelle: Der Abzug ist faktisch sofort beschädigt, weil die Pigmente sich lösen und unschöne Formen auf dem Papier hinterlassen. Mikrokratzer kann ich auf Glanzpapieren ebenfalls ohne große Kraftanstrengung erzeugen.
Analog erstellte Abzüge halten diesbezüglich schon wesentlich mehr aus. Haltbar dürften beide Papiergattungen sein, dass stand auch nicht zur Diskussion. Und über das Knöpfchendrücken habe ich mich doch gar nicht geäußert 🙂