Wie Phase One gestern mitteilt, haben die Dänen den japanischen Hersteller Mamiya Digital Imaging (MDI) komplett übernommen. Der japanische Unternehmensteil firmiert ab sofort unter Phase One Japan, Geschäftsführer ist Makoto Honda. Phase One Japan wird sich der Entwicklung von Objektiven mit Zentralverschluss widmen.
Das war’s dann wohl mit der Marke Mamiya: Phase One hat den Hersteller Mamiya Digital Imaging (MDI) nach dem Einstieg 2009 komplett übernommen und in Phase One Japan umfirmiert. „Weitere Einzelheiten des Vertragsabschlusses wurden nicht bekannt gegeben“ teilt die Pressmitteilung Phase One mit, nur so viel noch: Geschäftsführer von Phase One Japan wird Makoto Honda.
Makoto Honda lässt dann noch durchblicken, worin der zukünftige Geschäftszweck seines Unternehmens bestehen wird: „Phase One Japan widmet sich der Entwicklung neuer, maßgeschneiderter Zentralverschlussoptiken.“
Von Mamiya-Kameras, gar neuen, ist also keine Rede. Die gibt es ja schon länger nicht mehr, wie auf der Homepage von Mamiya Deutschland in aller Offenheit nachzulesen ist.
Pressemitteilung von Phase One:
Phase One übernimmt Mamiya Digital Imaging (MDI) & gründet Phase One Japan
KOPENHAGEN, 2. Dezember 2015 — Phase One A/S, führender Hersteller im Bereich plattformoffener High-End-Kamerasysteme und professioneller Bildsoftware, hat heute die Übernahme von Mamiya Digital Imaging Ltd. (MDI) bekannt gegeben und Makoto Honda zum neuen Geschäftsführer von Phase One Japan berufen. Weitere Einzelheiten des Vertragsabschlusses wurden nicht bekannt gegeben.
Mamiya ist seit langem mit einem exzellenten Ruf in der Fotobranche etabliert. 2009 erwarb Phase One eine Beteiligung von 45 Prozent an MDI und hat durch die enge Zusammenarbeit mit dem japanischen MDI-Team seitdem detaillierte Einblicke in die Planungs- und Produktionsprozesse der Kameras und Objektive erhalten sowie wesentliche Entwicklungen gesteuert. Phase One übernimmt mit dieser Transaktion die gesamte Produktentwicklung der Mittelformat-Kamerasysteme, Zentralverschlüsse und Objektive.
„Phase One ist somit der einzige Mittelformat-Kamerahersteller, der intern die volle Kontrolle über alle wichtigen Komponenten eines erstklassigen Bilderfassungssystems hat“, sagt Niels V. Knudsen, der Phase One Professor für Bildqualität. „Für Fotografen, die Qualität in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen, und für Unternehmen aus der Fotobranche sind das einfach großartige Neuigkeiten. Phase One setzt konsequent neue Maßstäbe im Bereich der Mittelformatfotografie.“
„Die äußerst erfolgreiche Markteinführung des Phase One XF Kamerasystems im vergangenen Juni ist ein anschauliches Beispiel unserer Kooperation“, sagt Henrik Håkonsson, Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer von Phase One. Er fügt hinzu: „Das Phase One XF Kamerasystem zeichnet sich durch eine maßgeblich verbesserte Technologie aus und ist damit der neue Standard in Sachen Mittelformatfotografie.”
Phase One hat das Ziel, die Messlatte für wegweisende Kamerasysteme und Bildqualität immer höher zu setzen und damit weiterhin den Ansprüchen führender Fotografen und branchenspezifischer Unternehmen gerecht zu werden.
Makoto Honda, Geschäftsführer von Phase One Japan, sagt: „Phase One Japan widmet sich der Entwicklung neuer, maßgeschneiderter Zentralverschlussoptiken. Diese Meisterstücke entstehen in enger Kooperation mit Top-Fotografen, Foto-Unternehmen und unserem langjährigen Partner Schneider-Kreuznach.“
(Martin Vieten)
Der Letzte macht das Licht aus.
Mamiya hat unsere Fotostudios nunmehr fast 40 Jahre begleitet (zuletzt mit RZ und C 330 Professional). Leider war ein grosser Fehler, dass man nicht von Anfang an dafür gesorgt hat, dass bezahlbare digitale Rückteile an alle vorhandenen RB, RZ und 645er-Modelle adaptierbar sind.
Neue Kameras sind nicht zwingend notwendig, wenn die bereits offerierten ihren Dienst klaglos verrichten. Aber von bezahlbar ist auch Mamiya noch meilenweit entfernt, so dass die Pentax 645Z den Einstieg in die ‘Mittelformatfotografie’ darstellt.
Naja,
das Ganze wird halt einfach umgelabelt und die Kamera von Mamiya hat jetzt einen PhaseOne-Sticker oben drauf – was solls?
Das Mamiya die Objektive “entwickelt”, kann man vergessen, das macht Schneider Kreuznach, aber bauen werden die die schon noch und die Kooperation macht sicher Sinn.
Mamiya war ein von Anfang an verzickter Laden. Das fing schon bei der Tatsache an, dass die auf ihre Objektive früher kein Bajonett für die Gegenlichtblende drauf packten, sondern nur ein Gewinde und hört damit auf, dass die für die weltweit erfolgreichste Kamera, die 645 Pro, kein entsprechendes Back auf dem Markt gebracht haben, obwohl die Kamera damals schon eine elektronische Anbindung an alle Satelliten hatte. Hasselblad hat das auch fertig gekriegt, mit einem entsprechenden Adapter. Aber, wie so viele Freakfirmen, haben die soviel Beweglichkeit nicht zustande gebracht. Jetzt ist das einfach nur noch eine Fertigung mit bekanntem Label, wobei man sich ausrechnen kann, wann auch das noch verschwindet.
Mammy, Rolli und Hasi II
Yep, so isses, also Hasi & Rolli immer ganz vorne, dann kommt lange nix und dann Pentax und Mammy. Und ob Sie’s glauben oder nicht, meine Lieblingsfototubbies machen sogar scharfe Bilder wie Nachbars Lumpi – alleine das Xenotar an der Rolli, ein TRAUM!
Platt ausgedrückt..
Man kann in einem Kleinwagen 120 km/h fahren. Selbiges fühlt sich in einer Luxus Karosse jedoch wesentlich angenehmer an. Hubraum ist die bessere Lösung.
Bei den Kameras ist das nicht anders. Vergleicht man einen 24 Mio Pixel ABSC und einen 24 Mio Pixel Vollformat Sensor ist der Effekt ähnlich.
Das Mittelformat legt da die Latte noch höher. Als alter Fotograf kenne ich die Mamiya C330, 645, RB, RZ aus meinem Arbeitsleben. Das waren zu ihrer Zeit feste Größen in fast jedem Studio. Leider ist das jetzt endgültig vorbei.
Phase One hat mit der Übernahme eine konsequente Entscheidung getroffen. Jetzt ist alles was man für ein Kamera System benötigt in einer Hand. Was noch fehlt ist eine bezahlbare Kamera für den Einstieg in das System. Pentax macht das mit seiner 645 vor, vielleicht kommt da noch was von Phase One. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Mammy, Rolli und Hasi
Die Mammyies waren mir immer zu schwer und unhandlich, bin meiner Rolli treu geblieben bis zum heutigen Tag. Sie hat mich nie enttäuscht (die Hasis (Hasselbladt) sind auch gut).
Auch wenn Sie sich in Verniedlichungsformen ergehen,
[quote=Gast]Die Mammyies waren mir immer zu schwer und unhandlich, bin meiner Rolli treu geblieben bis zum heutigen Tag. Sie hat mich nie enttäuscht (die Hasis (Hasselbladt) sind auch gut).[/quote]
ärgerlich bleibt, dass immer einer daher kommt, der Tatsachen der Praxis ungeschehen machen möchte.
Mamiya war die Adresse, wenn es um Fotostudio- und Idealformat-Kameras (RB, RZ) und um Reportage-Kameras (C330 Professional, M6, M7) ging. Rollei hat es in der Gesamtheit des Bestehens des Unternehmens nie geschafft, eine 6×6-Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiven auf den Markt zu bringen. Rollei war sündhaft teuer und im Gegensatz zu Mamiya nur auf das quadratische Format 6×6 beschränkt.
Von der Hasselblad musste man stets mindestens drei Gehäuse halten, damit zumindest eines funktionierte (der Rest war in Dauerreparatur). Da waren die Mamiyas nicht nur zuverlässiger sondern auch wesentlich preiswerter.
Heute ist Rollei-Original tot und verblichen, Hasselblad – längst nicht mehr schwedische ‘Wertarbeit’ (sondern Fujifilm-Kameras) und in der Agonie liegend, wirft auch Mamiya-Original das Handtuch und mutiert zu Phase-One. Immerhin macht dann Mamiya tatsächlich als Letzter das Licht aus.
Es gab immer Personen, die bis heute die Meinung vertreten, Rollei/Hasselbald (Original) halten ein Leben lang. Geradezu wundersame Legenden ranken sich um die Kameras (wie bei Leica und Rolls Royce Original). Da fällt eine Leica aus dem Flugzeug und ist immer noch funktionstüchtig und Leica ist ja auch in der Lage, selbst Kameras von anno dunnemals bis ins übernäcjhste Jahrzehnt zu raparieren undf so weiter und so fort).
Und Rollei/Hasselblad/Leica-Besitzer der älteren Generation werden nicht müde, leuchtende und feuchte Augen zu kriegen, wenn sie denn von der Symbiose ihrer Person mkit ihrer Kamera berichten. Allerdings muss man wissen, dass Kameras in der Vitrine ihr Leben lang ‘halten’ und von den Erben gerne als Grabbeilage Verwendung finden – heute mehr denn gestern.
Phase One tritt also das Erbe von Mamiya an. Hoffen wir, dass es noch etwas dauert, bis der Letzte dann das Licht tatsächlich ausmacht.
Alice im Wunderland
[quote=Gast]Die Mammyies waren mir immer zu schwer und unhandlich, bin meiner Rolli treu geblieben bis zum heutigen Tag. Sie hat mich nie enttäuscht (die Hasis (Hasselbladt) sind auch gut).[/quote]
Da sind ja alle süßen Fototubbies beisammen.Goldig.
Dat Ding mut laufen!
Wenn die Rolleis und Hasselblads nur zweimal im Monat bewegt wurden, dann hielten die auch durch, aber Hasselblad war eine Reparaturschleuder, die 500 ELM lief so gut wie nie, dagegen die Mamiya RB 67: Die zuverlässigste Mittelformatkamera, die ich kenne. Danach die RZ67, im Spiel mit den neuen Sekor-Objektiven absolut Top. Schade mit der heutigen Entwicklung, bereits die zweiäugigen Mamiyas mit ihren sehr guten Wechselobjektiven bewiesen, was die Japaner aus den Zwei-Augen-Kameras alles heraus kitzeln konnten. Die C33 besitze ich immer noch, die läuft absolut zuverlässig, auch die Zeiten stimmen! Dagegen der Compur-Zentralverschluss von Rollei und Hasselblad….reden wir nicht drüber! [quote=Gast]Die Mammyies waren mir immer zu schwer und unhandlich, bin meiner Rolli treu geblieben bis zum heutigen Tag. Sie hat mich nie enttäuscht (die Hasis (Hasselbladt) sind auch gut).[/quote]
Aufkauf…
Mich wundert es, dass es ein westliches Unternehmen mal geschafft hat, ein japanisches zu übernehmen.
Sonst ist es doch immer genau anders herum!
Wie verdaut sich das jetzt in den japanischen Managerkreisen?
Sputnikschock oder gar Harakiri?
(Ich weiß, dass es eigentlich “Seppuku” heißt und ja, ein bisschen Spaß darf auch sein!!! 😉 )
Leica macht das Würstchen!