Im Panasonic Center Osaka können sich Besucher seit Neuestem von gleich 120 Lumix-GH4-Kameras ablichten lassen. Auf diese Weise entstehen Bilddateien, die einen aus jedem erdenklichen Blickwinkel zeigen. Die Daten lassen sich dann auf einem 3D-Drucker ausgeben, der Plastikfigürchen im Maßstab 1:10 produziert.

Ganz neu ist die Technik des 3D-Scans ja nicht. Üblicherweise werden dazu allerdings Laserscanner eingesetzt, die schon ein paar Sekunden brauchen, um ein Objekt zu erfassen. Anders das Verfahren im Panasonic Center Osaka: Hier lichten gleich 120 Lumix GH4 eine Person oder ein Objekt aus jedem nur erdenklichen Blickwinkel ab. Dabei genügt eine Belichtungszeit von 1/1000 Sekunde. Die kurze Belichtungszeit ermöglicht es, auch schnelle Bewegungen einzufrieren, etwa beim Sprung auf einem Trampolin.

 

120 Kameras liefern die Daten von der Dame mit dem Föhn (oben),
die dann ein 3D-Drucker zu einem Figürchen verarbeitet (unten).

 

Die 120 Kameras sind in einem zylindrischen Studio angeordnet und lösen gleichzeitig aus, mit einer Abweichung von maximal einer millionstel Sekunde. Bei der Aufnahme fallen rund zwei Milliarden Megapixel an. Diese Datenfülle verarbeitet dann ein 3D-Drucker zu einem Plastikfigürchen im Maßstab 1:10. Günstig ist der Spaß allerdings nicht: Umgerechnet gut 400 Euro kostet eine Miniatur zum Mitnehmen.

Wer sich dreidimensional ablichten lassen möchte, muss übrigens nicht bis Osaka reisen. Einen ganz ähnlichen Service wie Panasonic bietet Youlittle in München und Basel an. Hier gibt es das Figürchen im Maßstab 1:10 bereits ab rund 250 Euro. Allerdings kosten Aufnahmen mit „Accesoires“ extra, zum Beispiel weitere 29 Euro für eine Handtasche oder 99 Euro für eine Gitarre. Zudem dauert es rund eine Sekunde, bis die Aufnahmen im Kasten sind – da heißt es Stillhalten.

Nachtrag (07.08.2015 – 11:15 Uhr):

Inzwischen erreicht uns eine offizielle Pressemitteilung von Panasonic Deutschland zum 3D-Photo Lab in Osaka:

Panasonic Pilotprojekt: 3D-Portrait-System
Neues 3D-PHOTO Lab in Osaka mit 120 LUMIX DSLM-Kameras

Hamburg, August 2015 –  Mit 120 LUMIX GH4 Kameras und einer neu entwickelten 3D-Scan-Technologie hat Panasonic in seinem Osaka-Center einen 3D Portrait-Service gestartet.

„3D-PHOTO Lab“ heißt ein neuer Service im Showroom des Panasonic-Centers in Osaka. Das System arbeitet mit 120 LUMIX GH4 Kameras, dem Top-Modell der LUMIX DSLM-Reihe. Sie erfassen die in der Mitte eines kreisförmigen Stativsystems platzierten Objekte, seien es Menschen oder Gegenstände, rundum aus allen Blickwinkeln. Dank der synchronen Belichtung aller Kameras mit einer kurzen 1/1000s ist auch die Aufnahme bewegter Motive möglich. Ein Computer generiert dann aus den Einzelbildern per Software ein hochaufgelöstes dreidimensionales Bild, das von einem 3D-Printer als sehr detaillierte Figur in den Originalfarben plastisch ausgedruckt werden kann.

Panasonic Japan sieht einen Markt für 3D-Portraits bei zahlreichen Anlässen, etwa bei Feierlichkeiten wie Geburtstagen, Hochzeiten und Jubiläen, aber auch in Werbung, Industrie, Wissenschaft und Kunst. Zu einem möglichen kommerziellen Einsatz des Systems äußerte sich Panasonic Japan aber noch nicht.

(Redaktion photoscala)