Die chinesische Mittelformatkamera Holga 120 S war zunächst berüchtigt für ihre sagenhaft schlechte Aufnahmequalität. Doch inzwischen ist die Kamera für 120er Rollfilm gerade deswegen legendär. Nun kommt mit der „Holga Digital“ das digitale Pendant für die Low-Fi-Fotografie.
Der billige Plastik-Look bei der Holga Digital lässt keinen Zweifel daran,
dass dies eine Low-Fi-Kamera ist.
Derzeit läuft auf Kickstarter eine Kampagne zur Finanzierung der Holga Digital, das Finanzierungsziel ist bereits erreicht. Wie ihr analoges Pendant, die Holga 120 S, ist auch die Holga Digital eine reine Low-Fi-Kamera. Hier ist praktisch alles aus Plastik, selbst das Objektiv. Die daraus resultierenden Abbildungsfehler haben aber einst den legendären Ruf der Holga-Kameras begründet.
Die miserable Abbildungsleistung der Plastiklinse ist ein Markenzeichen von
Holga und macht auch bei der Holga Digital den Charme der Kamera aus.
Die Holga Digital basiert auf einem winzigen 1/3,2-Zoll-Sensor mit acht Megapixel Auflösung und nimmt im Format 4:3 oder 1:1 auf. Als Blenden stehen f/2.8 und f/8.0 zur Wahl, als Belichtungszeit 1/60 Sekunde oder B. Auf ein Display verzichtet die Holga Digital, es gibt lediglich einen optischen Sucher. Immerhin finden sich ein Blitzschuh sowie ein Stativgewinde am billigen Plastikgehäuse. Wer die Kamera jetzt für 75 Kanadische Dollar (ca. 50 Euro) bestellt, wird sie im Januar 2016 erhalten. Für fünf Kanadische Dollar extra gibt’s noch einen Adapter dazu, mit dem sich Objektive der Holga 120 S an der Holga Digital verwenden lassen.
(Martin Vieten)
Bei dem hübschen Hintergrund …
…. und der Holga vor mir würde ich auch sofort zu schnüffeln anfangen!
Sagenhaft.
[quote=photoscala]Die chinesische Mittelformatkamera Holga 120 S … für 120er Rollfilm … kommt mit der „Holga Digital“ das digitale Pendant …[/quote]
Endlich die lange ersehnte digitale 6×6 Kamera mit quadratischem Sensor und optischem Sucher zu einem leistbaren Preis. Das Warten hat ein Ende. Habe natürlich sofort das Auto verkauft und das Geld investiert.
[quote=photoscala]Die Holga Digital basiert auf einem winzigen 1/3,2-Zoll-Sensor mit acht Megapixel Auflösung und nimmt im Format 4:3 oder 1:1 auf.[/quote]
Ok, wahlweise Quadrat ist auch Quadrat. Habe sicherheitshalber einen PISA Schüler befragt, ob 1/3,2 Zoll auch wirklich 6 Zentimeter sind. Er meint ja, ist sich aber nicht sicher. Na gut, bei der Hasselblad waren es auch nur 55 Millimeter. Warten wir mal ab.
Kleiner Sensor und “Mittelformatobjektiv”
Der Sensor hat dann wohl ein Format von nur 4,5 x 3,4 mm. Da ist es sicherlich sinnvoller (und dennoch billig), solch ein Spielzeugobjektiv an eine MFT-Kamera (gebraucht unter 100 Euro zu haben) anzusetzen.
Kickstarter
meint sicher, man legt sie sich auf den Fuß, und kickt sie weg, oder?
Spielzeug braucht der Mensch….
Das ist wieder mal etwas zum basteln. Da erscheinen bei meinem inneren Auge wieder mal die tollsten Adapterlösungen für Altglas. Der Winter kommt bestimmt und da brauche ich was zum spielen. Kostet ja fast nichts….
Warum
bietet man sowas nicht gleich als Legobausatz an?
Die ganz Verkniffenen
dürfen sich wieder abarbeiten, der Rest lächelt amüsiert…
Für bescheidene Digicams
muss man nicht extra Geld ausgeben. Habe noch eine Powershot 350 mit 640*480 Pixel und 2MB (!) CF-Card herumliegen;-).
Bescheidene Digicams.
[quote=Gast]Für bescheidene Digicams muss man nicht extra Geld ausgeben. Habe noch eine Powershot 350 mit 640*480 Pixel und 2MB (!) CF-Card herumliegen;-).[/quote]
Dem muss ich ein bisschen widersprechen. Ich kenne die PS350 nicht und Standard VGA ist natürlich nur Webcamauflösung. Aber diese Kamera hat wohl im Frühstadium einer neuen Technik mit den damaligen beschränkten Mitteln heraus geholt hat, was gerade eben möglich war. Und es war schon relativ bald relativ viel möglich. Ein Bekannter hat mir von gut 15 Jahren Aufnahmen einer Olympus Camedia für 1800 Euro gezeigt, ausgestattet mit 2.7 Megapixel Sensor. Das Ding hat weit bessere Aufnahmen gemacht, als alles was ich je an Kompaktkameras für Film gesehen habe. Heute würde jemand für eine Kamera mit dieser Auflösung keine 5 Euro ausgeben. Wohl aber wird er 49 bis 99 Euro für eine digitale Holga ausgeben, welche ja immerhin mit 8 Megapixeln zu durchschnittlichen Handykameras aufschließt. Diese Kamera wird aller Voraussicht nach Bilder in einer Qualität machen, für welche man zu “analogen” Zeiten nichts bezahlen musste, weil man sie gleich beim Fotohändler zurück lassen konnte.
Grellbunte Plastikspielzeuge, welche den Anschein erweckt haben eine Kamera zu sein, um bei Druck auf den “Auslöser” das posierende Opfer nass zu spritzen, gab es schon Jahrzehnte vorher. Heute kann man eben die triefende Wasserleiche noch in lausiger Qualität abknipsen, um sie per Facebook Upload ein zweites mal zu *****. Ein bissl was geht immer, auch beim technischen Fortschritt.