Logo HasselbladDas 1941 im schwedischen Göteborg gegründete Unternehmen Hasselblad hat seinen Hauptsitz nach einem Ausflug nach Dänemark wieder nach Göteborg verlagert und will dort wohl alle Bereiche konzentrieren. Das Hasselblad Design Centre im italienischen Treviso wurde geschlossen:

Foto Hasselblad H5D

Als Hasselblad noch zur Hongkonger Shriro-Gruppe zählte, hatte diese mit dem Kauf des dänischen Hersteller Imacon und der nachfolgenden Fusion den schwedischen Hersteller mit digitalem Know-how ausgestattet. In der Folge wurde die schwedische Fabrik aufgegeben und der Hauptsitz des Unternehmens wanderte als Hasselblad A/S nach Dänemark. Die Objektive und die Kameragehäuse der H-Serie wurden in Kooperation mit dem japanischen Hersteller Fujifilm entwickelt und produziert.

Foto Hasselblad HV

Seit 2011 ist der Ventizz Capital Fund IV L.P. Eigentümer der Hasselblad-Gruppe. Im gleichen Jahr startete offensichtlich auch ein Bereich „New Business Development“, was dann zur Gründung des Hasselblad Design Centres in Treviso und der Zusammenarbeit mit Sony führte. Die Lunar, Stellar und HV genannten Modelle sind gepimpte Sony-Kameras, die sich in erster Linie durch die Applikation von Holzgriffen und durch hohe Preise auszeichnen. Die Haptik dieser Kameras kann durchaus überzeugen, das Design ist Geschmacksache und der Preis offensichtlich zumindest in Deutschland eher abschreckend.

In der Konsequenz wurde im Mai 2014 die italienische Filiale in der Viale Felissent 84/i in Treviso geschlossen und das interkulturelle Designexperiment beendet. Als Victor Hasselblad AB firmiert das Unternehmen heute wieder mit schwedischem Hauptsitz und die neue H5-Mittelformatkamera trägt wie die Digitalrückteile ein „Made in Sweden“. Auf den Sony-Derivaten steht teils „Made in Sweden“, teils „Made in Japan“.

Mitarbeiter des italienischen Design Centers haben im Juni die Firma 4V Design gegründet, die sich neuem Zubehör für Kameras und Smartphones widmen will.
 

(Christoph Jehle)