Aktuell fotografieren achtmal mehr Menschen als noch vor zehn Jahren. Die Zahl der aufgenommenen Fotos hat sich in der letzten Dekade versechsfacht. Das hat eine Studie ergeben, die das britische Marktforschungsunternehmen Futuresource Consulting veröffentlicht hat.
Wie Futuresource Consulting in einer großangelegten Studie herausgefunden haben will, hat sich die Zahl der fotografierenden Menschen in den Industrieländern in den letzten zehn Jahren verachtfacht. Demnach sollen heute mehr als vier Milliarden Menschen regelmäßig fotografieren und jährlich 1,2 Billionen Fotos aufnehmen.
Getragen wird dieser Trend von Smartphones. 79 Prozent der befragten Smartphone-Nutzer gaben an, regelmäßig mit dem Gerät zu fotografieren. Damit wird das Fotografieren zur zweithäufigsten Nutzung des Smartphones nach dem Telefonieren. Futuresource Consulting sieht darin für die klassische Fotografie durchaus auch eine Chance: Nämlich die Möglichkeit, dass mit jedem Smartphone-Knipser potentiell ein Aufsteiger zur einer „richtigen“ Kamera entsteht.
(Martin Vieten)
Denkfehler
Achtmal mehr heißt, dass das Achtfache zur Grundgesamtheit hinzugezählt wird, also insgesamt das Neunfache. Korrekt wäre gewesen zu sagen
sieben mal mehr.
Ach
die letzten Kunden werden die sein, die auch schon die ersten Kunden waren. Und Kameras werden sich dann nur noch jenen Händen finden, die dazu auch berufen sind. Ein absolut wünschenswertes Szenario. Laiinnen sollte man dann dankbar Kameramodule für Handys nachwerfen.
Warum…
[quote=Gast][quote=Gast]Zum Artikel:
Vielleicht ist es ein Weg, ähnlich den Smartphonekameras mehrere Mini-Kameras mit 1″-Sensoren und kurzen Festbrennweiten von Ultraweitwinkel bis Normalobjektiv in ein Gehäuse zu integrieren und einen Anschluss für ein Tele-Objektiv, wenn man es mal braucht.[/quote]
Zu meinem letzten Satz möchte ich noch was sagen.
Ausgehend von hochwertigen Kameramodulen wie im Smartphome Lumia 950 könnte die Zukunft eine noch ganz andere sein:
Man wechselt nicht Objektive, sondern solche kleinen Kameramodule.
Wenn man eine andere Brennweite benötigt, steckt man am Smartphone ein anderes Kamera-Modul ein – fertig.
Diese kleinen Festbrennweiten-Kameramodule kann man – wie die Kamera des Lumia 950 beweist – sehr hochwertig und vor allem auch bezahlbar fertigen.
Wenn man das auf etwas größere und weniger rauschende Sensoren anwendet – sagen wir mal einen 2/3″ oder 1″ Sensor – diese Größe haben die der Nikon 1 Kameras – dann kann man eine wesentlich bessere Qualität in der Fotografie erreichen als die heutigen richtigen Kameras bieten können.
Und vor allem – man hat die Kamera dabei, während man heute die Kamera ja nur dann mitschleppt, wenn man von vornherein auf dem Plan hat, was festzuhalten.
Ich fürchte allerdings – die traditionellen Kamerahersteller werden an ihrer althergebrachten klobigen Teuer-Technik, bei der ja lediglich der Sensor anstelle des Films getreten ist, festhalten bis auch der letzte Kunde abgesprungen ist.
MfG
Die Laiin[/quote]
…müssen sie so ein düsteres Bild von der Zukunft hier anbieten?
Und ich plädiere dafür
die Motorsäge durch die Klappsägen am Schweizermesser zu ersetzen … die sind ja sowas von unhandlich und absolut nicht handtaschentauglich. :-)))
Ironie?
[quote=Gast]Korrekt wäre gewesen zu sagen sieben mal mehr.[/quote]
Wenn wir schon die Goldwaage benutzen wollen:
Korrekt wäre gewesen, zu schreiben “Acht mal so viele Menschen wie vor zehn Jahren fotografieren”.
Es geht um einen Vergleich.
Fotografen_2015 = Fotografen_2005 * 8
Beziehungsweise, da es ja nicht notwendigerweise exakt 8x so viele sein werden:
Fotografen_2015 ≈ Fotografen_2005 * 8
“Mehr als” oder “weniger als” bezeichnen ungleiche Verhältnisse. Zulässig wäre zum Beispiel “mehr als acht mal so viele”. Das wäre
Fotografen_2015 > Fotografen_2005 * 8egal wie viele mehr es jetzt sein mögen.
“Acht mal mehr” macht mathematisch keinen Sinn, denn “acht mal” ist ein Multiplikator und kann nicht gleichzeitig ein Vergleichsoperator sein. Aber seltsamerweise regt sich hier meist kein Widerstand. Spätestens bei “acht mal weniger” – was man durchaus auch schon in der Zeitung lesen konnte – sollte aber klar sein, dass das so keinen Sinn ergeben kann.
Gast schrieb:
Ich fürchte
[quote=Gast]
Ich fürchte allerdings – die traditionellen Kamerahersteller werden an ihrer althergebrachten klobigen Teuer-Technik, bei der ja lediglich der Sensor anstelle des Films getreten ist, festhalten bis auch der letzte Kunde abgesprungen ist.
MfG
Die Laiin[/quote]
Und wer denkt an die Kinder, wenn alle springen?
Der Spaniel. Wau!
nicht untersucht
blöderweise ist die kompetente nutzung stark rückläufig 🙁
…wenn man mit
…wenn man mit “fotgrafieren” lediglich auf das auslösen eines Smartphones oder Knipse reduziert, dann glaube ich das sofort.
Typisches Beispiel: Riesen Stadion und tausende Blitzer …!????
mausi
Mein Fotolabor hat mir dies bestätigt
Noch nie haben sie so vieles Fotos ausgedruckt, und noch nie war so viel Unsinn und schlechte Fotografie dabei. Vor 30 Jahren war – immer nach Auskunft – ca. 80 Prozent der Fotos richtig belichtet, heute sind es max. 40 Prozent. Gratulation!
Die Kompetenz
verhält sich umgekehrt proportional zur Anzahl der Nutzer … :-)))
Überall,
selbst auf der Familienfeier wird fleißig mit den Smartphones fotografiert. Bilder habe ich davon aber nie bekommen. Das bedeutet, ein Album oder wenigstens Papierabzüge werden nicht gefertigt. Was ist das „Teilen“ auf andere Geräte wert wenn das Ereignis auf einem digitalen Speicher (Wolke) ungesehen und für immer vergessen wird? NICHTS oder noch weniger als NICHTS!!!
Da ist mir jedes kleine Sofortbild einer Lomo „Instax Wide“ lieber, das kann ich sogar haptisch und noch vor Ort verschenken.
Wer ein Smartphone besitzt der wird mit Sicherheit kein zweites Fotogerät mit sich schleppen, schon gar nicht wenn er keine besonderen Ansprüche stellt. Und einmal ehrlich die Bilder dieser Telefone sind bis zum A4 durchaus akzeptabel.
Für mich ist damit die Zukunft der Amateur Fotografie (Normalnutzer) deutlich beschrieben. Hobby- oder berufliche Nutzer werden wohl weiterhin der aufwändigen Bildgestaltung frönen und System Kameras benutzen.
Pixelpeeper
[quote=Gast]
Wer ein Smartphone besitzt der wird mit Sicherheit kein zweites Fotogerät mit sich schleppen, schon gar nicht wenn er keine besonderen Ansprüche stellt. Und einmal ehrlich die Bilder dieser Telefone sind bis zum A4 durchaus akzeptabel.[/quote]
Ich habe in die 20 Mpx-Bilder vom Lumia 950 hineingezommt. Die waren selbst bei der 4:1 Ansicht noch scharf.
Das muss man mit APS-C oder gar Kleinbild erst mal schaffen. Bei diesen “richtigen” Kameras ist dann entweder das ganze Bild infolge Beugungsunschärfe, ungenauer Fokussierung oder minderwertiger Objektivqualität unscharf, oder es zeigt sich deutliche Unschärfe außerhalb des fokussierten Bereichs und Randunschärfe.
Ich schaue mir mit Voreingenommenheit ja Bilder aus Smartphones besonders kritisch an. Vergleiche ich diese aber mit Bildern aus “richtigen” Kameras, dann muss man leider feststellen, dass letztere keineswegs deutlich besser sind.
Es sollte
ohnehin niemand, der den “Qualitäten” der Smartphones huldigt, je wieder die Erlaubnis erhalten, eine richtige Kamera in die Hände zu bekommen …
richtige Kamera
Zum Artikel:
achtmal mehr Menschen als vor zehn Jahren fotografieren heute, wobei dieser Trend von Smartphone-Knipsern getragen wird, die man optimistisch als potentielle Aufsteiger zu einer richtigen Kamera sehen kann.
Na ja
Bei der derzeitigen Qualität “richtiger Kameras” kann man diesen Optimismus nicht teilen.
Das Problem ist die heute eben nicht mehr deutlich bessere Qualität der richtigen Kameras – und natürlich die Schlepperei, sofern man nicht mit dem Fahrrad fährt oder mit Sonderparkgenehmigung mit dem Auto unterwegs ist.
Die förderliche Blende einer 24 MPx APS-C Kamera ist Blende 6,4. Da bekommt man bei nicht superteuren Edellinsen schon Probleme mit Randunschärfen.
Und die Schärfentiefe – bei den kurzen Brennweiten der Smartphones kaum ein Problem – ist bei Blende 6,4 mitunter schon nicht mehr befriedigend
Optische Bildstabilisierung – bei Smartphones vorhanden – bietet Nikon noch nicht einmal für stolze 800 TEuro in seinem 10-24er DX Nikkor
Makrofotografie mit “richtigen” Kameras kann in der Qualität heute schon lange nicht mehr mit den guten Smartphonkameras konkurrieren – eben wegen der fehlenden Schärfentiefe.
Wo richtige Kameras Vorteile haben ist:
– Freistellungsfotografie – macht außerhalb von Protraitfotografie kaum einer
– Motive, die keine hohe Schärfentiefe erfordern
– Abdeckung eines großen Brennweitenbereichs, insbesodere im Tele oberhalb 50 mm Brennweite
Fazit – solange es konkurrenzfähige “richtige” Kameras nicht gibt, wird sich niemand die Schlepperei antun.
Die richtige Kamera für Normalfotografie muss deutlich besser sein als das, was heute angeboten wird und endlich die verfügbaren modernen Technologien auch anwenden.
Da kann es einfach nicht sein, dass nur ein Kreuzsensor in der Mitte (D5100) vorhanden ist und man die anderen einfachen Fokus-Sensoren mehr oder weniger vergessen kann.
Es kann nicht sein, dass man weiterhin an Formaten mit viel zu geringer Schärfentiefe wie APS-C oder gar Kleinbild festhält, die schon von den physikalischen Voraussetzungen her (Beugungsunschärfe) nicht mehr konkurrenzfähig zu kleineren Sensoren sind.
Wenn man sieht, was Samsung und insbesondere Micro Soft Nokia aus Smartphonesensoren und Optiken an Qualität herausholen, dann sollte mit 1″-Sensoren (Nikon 1) doch sichtbar bessere Qualität machbar sein. Aber Nikon setzt hier auf den alten Weg – Kameragehäuse mit Monsterobjektiv zum Wechseln – alles zwar nicht super besser als Smartphones aber super teurer.
Vielleicht ist es ein Weg, ähnlich den Smartphonekameras mehrere Mini-Kameras mit 1″-Sensoren und kurzen Festbrennweiten von Ultraweitwinkel bis Normalobjektiv in ein Gehäuse zu integrieren und einen Anschluss für ein Tele-Objektiv, wenn man es mal braucht.
Nö
bitte nicht. Dafür sich einfach auf die altbewährten Regeln und Methoden der Bildgestaltung besinnen – und diese auch anwenden. An solche Bildwirkungen kommt kein Minisensor und schon gar kein Smartphone ran. Und jedenfalls: Bessere Sensoren, konsistentere Bildverarbeitung, definitive Bilder out of the cam.
Ergänzung
[quote=Gast]Zum Artikel:
Vielleicht ist es ein Weg, ähnlich den Smartphonekameras mehrere Mini-Kameras mit 1″-Sensoren und kurzen Festbrennweiten von Ultraweitwinkel bis Normalobjektiv in ein Gehäuse zu integrieren und einen Anschluss für ein Tele-Objektiv, wenn man es mal braucht.[/quote]
Zu meinem letzten Satz möchte ich noch was sagen.
Ausgehend von hochwertigen Kameramodulen wie im Smartphome Lumia 950 könnte die Zukunft eine noch ganz andere sein:
Man wechselt nicht Objektive, sondern solche kleinen Kameramodule.
Wenn man eine andere Brennweite benötigt, steckt man am Smartphone ein anderes Kamera-Modul ein – fertig.
Diese kleinen Festbrennweiten-Kameramodule kann man – wie die Kamera des Lumia 950 beweist – sehr hochwertig und vor allem auch bezahlbar fertigen.
Wenn man das auf etwas größere und weniger rauschende Sensoren anwendet – sagen wir mal einen 2/3″ oder 1″ Sensor – diese Größe haben die der Nikon 1 Kameras – dann kann man eine wesentlich bessere Qualität in der Fotografie erreichen als die heutigen richtigen Kameras bieten können.
Und vor allem – man hat die Kamera dabei, während man heute die Kamera ja nur dann mitschleppt, wenn man von vornherein auf dem Plan hat, was festzuhalten.
Ich fürchte allerdings – die traditionellen Kamerahersteller werden an ihrer althergebrachten klobigen Teuer-Technik, bei der ja lediglich der Sensor anstelle des Films getreten ist, festhalten bis auch der letzte Kunde abgesprungen ist.
MfG
Die Laiin
Verwechslung
Wird da nicht fotografieren mit knipsen verwechselt?
Offensichtlich
[quote=Gast]Wird da nicht fotografieren mit knipsen verwechselt?[/quote]
Ein beliebter Tick von Laiinnen, von notorischer Inkompetenz abzulenken.
knipse
svenn
in der hand eines guten fotografen spielt es keine rolle ob sie/er mit einem smartphone oder einer fachkamera fotografiert.
die ergebnisse werden sehr gut im rahmen der technischen limitierung sein.
die technischen möglichkeiten eines aktuellen smartphone sind so gut, das sie das kreative potential vieler fotografierenden überbieten.
die einschränkung, das kreative und technische potential umfänglich zu nutzen, steht für mich hinter der kamera.
die ansprüche die jeder an sich stellt sind ein weiterer faktor.
so gibt es eben auch immer mehr die ohne besondere ansprüche gerne fotografieren.
die flut von verwackelten schiefen familienfotos ist nicht mein anspruch, gönne aber jedem die freude daran, egal welche kamera benutzt wird.
Wenn ich
Ansprüche habe, dann stets in kreativer UND technischer Hinsicht.
Begriffs-stutzig
“Achtmal mehr Menschen als vor zehn Jahren fotografieren”
Naja… für Milliarden Gelegenheitsbildchen und debile Selfies fehlt wohl der passende Begriff. Daher wird alles unter “fotografieren” subsummiert.
Gast schrieb:
Naja… für
[quote=Gast]
Naja… für Milliarden Gelegenheitsbildchen und debile Selfies fehlt wohl der passende Begriff. Daher wird alles unter “fotografieren” subsummiert.[/quote]
Gibt es einen passenden Begriff für die langweiligen aber gestochen scharfen und rauscharmen Bildchen von irgendwelchen Blümchen, Tierchen oder aus dem Urlaub, die mit einer “richtigen Kamera” gemacht wurden?